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- Wandern im Verein -
11.11.2006


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Wanderung zu Fuß

Chorin - Angermünde

Bericht (neu)

Ausnahmsweise hatte ich diese Wanderung nicht wie üblich vorbereitet, war also die Strecke nicht vorgelaufen. Letztes Jahr hatte ich eine Route entworfen und den Schwedtern vorgeschlagen. Die Schwedter meinten, diese Wanderung (mit leicht anderer Streckenführung) zu kennen und wollten die Führung übernehmen. Das Angebot habe ich gern angenommen. Anhand des Bahnfahrplans haben wir uns so verabredet, daß wir möglichst wenig aufeinander warten mußten. Ich wollte etwas eher ankommen und mit meinen Mitwanderern schon ein Stück vorlaufen, damit niemand frieren mußte.

Wenn man eine Strecke ausnahmsweise nicht vorgelaufen ist, scheinen sich mit höherer Wahrscheinlichkeit all jene Schwierigkeiten einzustellen, die normalerweise nicht auftreten.

Das erste Problem: "Bahnhof Chorin". Bis zuletzt war ich mir nicht sicher, an dem Bahnhof zu landen, von dem aus ich die Route vorbereitet hatte. Wie ich feststellen mußte, ist "Bahnhof Chorin" nicht mehr "Bahnhof Chorin". Offensichtlich gab es früher einen "Bahnhof Chorin" und einen "Bahnhof Chorin Kloster". Nunmehr halten Züge nur noch am "Bahnhof Chorin Kloster", den die Bahn jedoch vor kurzem in "Bahnhof Chorin" umbenannt hat. Vielen Dank, liebe Bahn, für dieses tolle Verwirspiel! ;-) . . .

Wir kamen zu zehnt aus Berlin und stiegen "Bahnhof Chorin" aus. Die Bahn hatte reichlich Verspätung, und der Schaffner drängte uns zur Eile beim Aussteigen. Einer Dame war es eingefallen, kurz vor Erreichen des Bahnhofs die Toilette im Zug aufzusuchen. Da war sie noch. Zum Glück brachte der Schaffner die Geduld auf zu warten, bis wir alle ausgestiegen waren.

Nahezu alle Karten der Gegend zeigen die Wege unterschiedlich sowie mal als vorhanden oder mal als nicht vorhanden an. Mein gedruckter neuer Garmin-Plan gab als Start der Wanderung am Bahnhof "Dorfstraße" an. Ich schaute auf das Straßenschild "Bahnhofstraße".

Ich schaltete mein GPS-Gerät ein. Aha, der Satellit 25 genau über mir hatte Totalausfall. Das weitaus größere Problem hatte ich aber selbst verschuldet. Vor meiner letzten Reise hatte ich die dort zugehörige Karte auf das Gerät übertragen. Zurück in Berlin hatte ich vergessen, wieder die Karten zu Berlin und Brandenburg aufzuspielen. Das GPS-Gerät zeigte eine schön weiße Fläche! Seit dem Aufspielen des letzten Garmin-Updates der Systemsoftware auf das Gerät hat es Schwierigkeiten, den Track aufzuzeichnen. Eigentlich unverständlich, denn die Position wird äußerst genau angezeigt. Das Gerät war heute also eher weniger zu gebrauchen...

Um den Vorsprung gegenüber den Schwedtern abzuschmelzen, liefen wir zunächst einen breiten Weg (der im Gegensatz zum geradeaus verlaufenden Trampelpfad nicht auf der Karte eingezeichnet ist) in Richtung Waldgrenze, dann am Wald entlang nach Norden, bis wir auf einen Weg trafen, der uns - wie ich dachte - nach dem absichtlichen Bogen wieder zurück auf den Hauptweg bringen sollte. Ein paar Schritte weiter bog der Weg allerdings zurück in Richtung Bahnhof - wir waren auf dem Weg, auf welchem die Schwedter kommen sollten, zurückgelaufen. Es ging also wieder ein Stück rückwärts zum Wald. Dort fand ich anhand etlicher Merkmale endlich die Sicherheit, mich in richtiger Richtung auf dem richtigen Weg zu befinden...

Mit den Schwedtern hatte ich verabredet, auf Handy angerufen zu werden, um sich zu treffen. Eine Nummer zum Anrufen hatte man mir leider nicht geben können. Ich schaltete mein frisch aufgeladenes Handy ein, das Display wies mich darauf hin, daß der Akku nahezu leer war. Eigentlich paßte es nicht in die Serie der reihenweise gegen mich verschworenen Zufälle, aber - ich hatte Netz!

Kurz darauf piepte mein Telefon. Ich versprach den Schwedtern, mich unverzüglich mit Trillerpfeife bemerkbar zu machen, damit sie uns fanden. Die nagelneue Trillerpfeife war noch in Folie eingeschweißt. Ich entriß sie ihrer Verpackung, nahm sie in den Mund und versuchte verzweifelt, aber vergeblich, ihr ein Pfeifen zu entlocken. Na ja, das paßte ja wieder...

5 Teilnehmer aus Berlin hatte ich in Schwedt angemeldet, ich kam mit 10. 13 Teilnehmer waren mir aus Schwedt mitgeteilt worden, 10 Minuten später kamen 20. Wir freuten uns über die Vermehrung auf beiden Seiten.

Von nun an liefen wir nahezu den Weg, den ich geplant hatte (und beim Vorausgehen auch mühelos fand...). Lediglich einen Bogen bei Groß-Ziethen wäre ich anders herum gelaufen.

In einem Hohlweg kurz vor Buchholz überraschte uns Bathilde Käubler mit einer Flasche Kräuterschnaps. Genau um 11.11 Uhr stießen wir auf die närrische Zeit an.

In Groß-Ziethen wurde - entgegen ursprünglicher Planung - Rast in einer kleinen Gaststätte eingelegt. Zu klein? Kein Problem. 1,5 km weiter sollte sich eine weitere Gaststätte befinden. Mit dem kleineren Teil der Gruppe lief ich zur nächsten Gaststätte. Es goß in Strömen, und wir standen vor verschlossener Tür. Die 1,5 km wollten wir nicht zurück laufen. Also blieb uns nichts anderes übrig, als irgendwie weiter zu laufen. Zu fast der gesamten Wanderung hatte ich detaillierte Kartenausdrucke mitgenommen. Zu Groß-Ziethen selbstverständlich nicht. Zum Glück erbarmte sich der Wirt und ließ uns nach Klopfen letztendlich dennoch ein.

Wir bekamen (Warmes!) zu trinken. Den anderen Teil der Gruppe erreichte ich erstaunlicherweise per Handy, und wir verabredeten uns auf eine Zeit, abgeholt zu werden. Das klappte auch wunderbar.

Nach dem Weiterlaufen ließ der Regen sogar soweit nach, daß wir uns der Regenjacken entledigen konnten. Die Gruppe begann nun, sich in zwei Gruppen zu trennen. Die einen legten einen Spurt bergauf ein. Die anderen beschwerten sich darüber und meinten, daß man lieber mehr Erklärungen zu der besuchten Gegend hören wolle. Bei einem Blick über die vernebelte, weite Landschaft sahen wir hunderte von Kranichen auf den Äckern sitzen. Kurz darauf flog ein riesiger Schwarm Graugänse mit lautem Gegacker über uns.

Bei Sternfelde wurden wir von zwei Pferden mit Mädchen darauf überholt und dann begleitet. An einer schmalen Stelle stiegen die Mädchen ab. Das eine Pferd hatte die zahlreichen mißglückten Besteigungsversuche des zugehörigen Mädchens satt und wollte alleine losspurten. Es konnte gerade noch von dem anderen Mädchen eingefangen werden. Danach zeigte das ungestüme Pferd noch, wie schön es mit Anlauf über Straßenpoller springen konnte!

Nach 22 Kilometern erreichten wir pünktlich den Bahnhof. Um 16.32 Uhr sollte der Zug der Schwedter abfahren, um 16.39 Uhr jener nach Berlin. Eine Dame meinte, noch genug Zeit zu haben, sich Angermünde anzuschauen. An der Anzeigetafel im Bahnhof wurde angekündigt, daß der Zug nach Berlin heute ausnahmsweise früher, nämlich 16.22 Uhr abfahren sollte. Ich stürzte also der Dame nach Angermünde nach, um sie zurückzuholen. 2 Minuten vor Abfahrt trafen wir zu zweit bei den anderen aus Berlin ein, die mich schon sehnsüchtig erwarteten. Denn ich hatte ja die Fahrkarten...

Der Zug fuhr extrem pünktlich. Vor Berlin legte er dann eine lange Pause ein, um sich in das dortige Zeit-Management "einzutakten".

Trotz der vielen unerwarteten Schwierigkeiten war es eine schöne Wanderung mit den Schwedtern, und ich freue mich schon auf die nächste.

P.S.
Ach so, eine weitere kleine Erinnerung an die Wanderung hatte ich noch - eher unfreiwillig - mitgenommen. Um 2.30 Uhr nachts versuchte ich schlaftrunken und verzweifelt, eine Zecke davon abzubringen, sich dauerhaft in mein Bein zu verbeißen.



Ankündigung (alt)

Den Berliner Wanderclub e.V. führe ich am 11.11.2006 zu einer Gemeinschaftsveranstaltung mit dem SSV-PCK-90-Schwedt e.V.
Am Südrand der Uckermark wird uns die Wanderung von Chorin nach Angermünde führen.

Die Wanderung im einzelnen:
Bhf. Chorin - Kutschenberg - Buchholz - Groß-Ziethen - Luisenfelde - Großer Plunzsee - Zuchenberg - Sternfelde - Bhf. Angermünde

Rückfahrt mit Bahn ab Angermünde

Streckenlänge: ca. 22 km geplant, benötigte Netto-Gehzeit: voraussichtlich 5,5 Stunden.
Zusätzliche Pausenzeit der Wanderung: ca. 1,5 Stunden.
Es werden mehrere Pausen eingelegt.

Anfragen oder Anmeldungen per E-Mail zur Teilnahme werden ab 23.10. bis 08.11.2006 gern entgegengenommen.


Fahrplan (vorbehaltlich Änderungen, Stand: 31.10.2006), Treffen im ersten Wagen

Hinfahrt von Berlin nach Chorin: (RE 38348 Elsterwerda - Stralsund))
08:19 Uhr Berlin Südkreuz
08:23 Uhr Berlin Potsdamer Platz, Gleis 3
08:28 Uhr Berlin Hauptbahnhof, tief, Gleis 5   (hier werde ich zusteigen!)
08:33 Uhr Berlin Gesundbrunnen
08:47 Uhr Bernau
09:00 Uhr Eberswalde
09:06 Uhr Britz
09:10 Uhr Chorin (Ziel)

Rückfahrt von Angermünde nach Berlin: (RE 38355 Stralsund - Elsterwerda)
16:39 Uhr Angermünde, Gleis 5
16:49 Uhr Chorin
17:28 Uhr Berlin Gesundbrunnen
17:34 Uhr Berlin Hauptbahnhof
17:36 Uhr Berlin Potsdamer Platz

Nächste Rückfahrmöglichkeit ab Angermünde: 17:29 Uhr

alle Bilder:  2006 (c) Th. Lenk

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